Besichtigung der Mechanisch-Biologischen Stabilisierungsanlage des Zweckverband Abfallbehandlung Nuthe-Spree

2016-09-20 19.00.58CEMEX hatte die BI-Mitglieder zu dieser Besichtigung eingeladen, Herr Scur und Frau Dr. Tietze von CEMEX und 7 BI-Mitglieder/Besucher wurden vom Vorsitzenden des Verbandsvorstandes und Verbandsvorsteher ZAB, Herrn Mario Kirsch und dem Betriebsleiter Herrn Link empfangen.

Der Zweckverband Abfallbehandlung Nuthe-Spree (ZAB) entsorgt den Hausmüll aus seinem Einzugsgebiet und behandelt diesen in seiner “Mechanisch-Biologischen Stabilisierungsanlage (MBS-Anlage)”, die für 50 Mio. € und eine Kapazität von 135.000 t/a errichtet wurde und im Juni 2006 in Betrieb ging.

Damals wollte die Landesregierung in Brandenburg den Bau von Müllverbrennungsanlagen verhindern, deshalb wurden viele Anlagen nach anderen Verfahren gebaut.

Zunächst wurde uns die Struktur des Verbandes erläutert http://www.zab-mbs.de/de/der-zab/struktur/. Interessant war, dass diese Restabfallbehandlungsanlage nicht am Markt in Konkurrenz tritt, sondern ihr der Hausmüll ihres Entsorgungsgebietes angedient werden muss, d.h. die Rüdersdorfer MVA kann niemals den Hausmüll aus diesen Landkreisen Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald und Oder-Spree (zusammen 460.000 Einwohner) unsortiert verbrennen!

Möglich wäre nur der Bezug des hier erzeugten Ersatzbrennstoffes, der gegenwärtig hauptsächlich in die Braunkohlenkraftwerke zur Mitverbrennung geht – solange es diese Kraftwerke noch gibt. Auch CEMEX bezieht etwa 10% seine  Fluff-Brennstoffs aus dieser Anlage und bekommt für die Abnahme sogar noch Geld!

Immerhin 3,5 % des Mülls ist Eisenschrott, 0,5 % sind Nichteisenmetalle, die aus dem Sperr- und Hausmüll geborgen werden. Die biologisch bei 50 – 54 °C in 350 t-Boxen durch Verrottung getrocknete Organika nebst ihrem Aschegehalt landet freilich auch wieder in den Verbrennungsanlagen der Abnehmer des Trockenstabilisats (Ersatzbrennstoff, Fluff, …), der zum Teil auch zu Pellets gepresst abgegeben wird.

Beeindruckend waren die vielfältigen und wartungsintensiven mechanischen Aggregate zum innerbetrieblichen Transport und zur Zerkleinerung und Sortierung der Abfallströme, der hohe Automatisierungsgrad – z.B. arbeiten die Bunkerkräne im Gegensatz zur Rüdersdorfer Müllverbrennung vollautomatisch – und der hohe technische Aufwand bei der Abgasreinigung, die eine Abgasoxidation bei ca. 750 °C in einer gesonderten Anlage zur thermisch-regenerativen Abluftbehandlung umfasst. Fotos von der Anlage siehe hier:

http://www.zab-mbs.de/de/der-zab/geschichte/

Das angewandte Herhof-Verfahren ist hier beschrieben:

http://www.herhof.com/produkte/trockenstabilatr-verfahren.html

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.