Entwurf geänderter Bebauungsplan Tesla Gelände – Öffentliche Auslegung

Entwurf der 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 13 Freienbrink-Nord vom 04.10.2020

Der Entwurf des geänderten Bebauungsplans für das Gebiet welches auch das TESLA Werk umfasst, liegt aus. Jeder ist augefordert sich an der Diskussion zu beteiligen.

Der geänderte Plan kann hier heruntergeladen werden:
https://drive.google.com/drive/folders/1nW0VpWroyXabq52TNcCrYhX0N8d4SBtp

Besonders interessant ist der „Fachbeitrag Verkehr“ vom iVV (Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung GmbH). Darin heißt es zur Aufgabenstellung:

„Hierbei ist auf einer Fläche von ca. 3 km2 der Aufbau einer Produktionsstätte mit ca. 40.000 Beschäftigten geplant… Die verkehrlichen Wirkungen einer solchen Ansiedlung gehen weit über die Gemeinde Grünheide hinaus und bedürfen einer Anpassung der gesamten regionalen Verkehrsinfrastruktur.“

Die ca. 40.000 Beschäftigten beziehen sich auf den angenommenen Endausbau, bei dem 2 Mio. Fahrzeuge/Jahr gebaut werden könnten. Zum Vergleich: In Wolfsburg wurden 2017 „nur“ ca. 790.000 Fahrzeuge gebaut (https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Volkswagen/VW-Werk-Wolfsburg-baute-2018-rund-704.000-Autos). „Im Werk in Wolfsburg arbeiten über 60.000 Beschäftigte auf 6 km2. Neben der Anbindung an das Netz der Binnenwasserstraßen und das Schienennetz (ICE, Regional- und Güterverkehr) verfügt der Standort über mehrere Anschlüsse an das Netz der Bundesfernstraßen“ schreibt das iVV. Auch wenn die Fertigungstiefe und Produktivität von TESLA viel höher als bei VW sein wird, so werden auch in Grünheide noch viele indirekt geschaffene Arbeitsplätze hinzukommen müssen, z.B. für die dort angekündigte gesonderte Batteriezellenfertigung. Welche Dimension eine solche in der ersten Ausbaustufe bekommen könnte, zeigt dieser Ausschnitt aus https://youtu.be/4Y101uDg18U?t=412:

Werden hier also in 10 – 15 Jahren 100.000, 200.000 oder noch mehr Menschen arbeiten? – Heute scheint das noch unvorstellbar, und ohne Ausbau der Binnenschifffahrtsstraßen und Schienenwege wird das auch nicht funktionieren. Angesichts dieser Dimensionen verwundern Planungen wie hier z.B. ein nur einseitiger gemeinsamer Geh- und Radweg, wird es beim Schichtwechsel, wenn sich in beiden Richtungen Fußgänger und Radfahrer begegnen, nicht arg eng werden?

Der Flächenbedarf für die vielen Straßenanbindungen ist u.E. viel größer als für ein Konzept, den Pendler- und Güterverkehr fast ausschließlich über neue Bahngleise, wie in anderen Ländern getrennt für den Güter- und Personenverkehr abzuwickeln, deren Errichtung und Betrieb sicherlich viel effizienter wäre als der geplante teure Ausbau der A12.

Aber auch Wasser steht bald „ohne Ende“ zur Verfügung, ob die Halbierung der Grundwasserneubildung bis 2055 lt. PIK-Studie von 2003 dabei aber berücksichtigt wurde? Zitat:

 

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