Fischuntersuchung Stienitzsee auf PCB

SchleieIm Gegensatz zum „häuslichen“ Abwasser, das inzwischen in die öffentliche Kanalisation abgeleitet wird, wird das Abwasser aus den Kühlkreisläufen und das gesammelte Regenwasser vor der Einleitung in den Stienitzsee keiner gesonderten Reinigung unterzogen. Die Abwasserqualität entspricht im Regelfall den Auflagen, deren Einhaltung mit Ausnahme der Ölüberwachung aber nur stichprobenartig in größeren Zeitabständen kontrolliert wird. Vereinzelt traten Havariefälle auf, bei denen es beispielsweise zu einem Rohrbruch in einem Ölkühler und damit zum Eintritt von Öl in den Wasserrücklauf kam. Diesbezüglich wird im UVP-Bericht auf einen größeren Vorfall in den 80er sowie zwei kleineren Vorfällen in den 90er Jahren hingewiesen. Da es sich hierbei allerdings um Informationen aus mündlichen Mitteilungen handelt, war die Tragweite dieser Vorfälle nicht abzuschätzen. Fakt sei jedoch, dass Öl in den See eingeleitet wurde und Schlieren auf der Wasseroberfläche zu sehen waren. Dies veranlasste den Bau eines 2.000 m3 fassenden Rückhaltebeckens, das 1994 in Betrieb genommen wurde, das eine gewisse Sicherheit im Falle einer Ölhavarie bietet. Auch noch nach Inbetriebnahme des Rückhaltebeckens sei dieser Fall noch gelegentlich eingetreten. Ob früher bei solchen Havarien auch PCB-Gemische in den Großen Stienitzsee gelangten, die z.B. als Trafo-Kühlflüssigkeiten allgemein Verwendung fanden, ist nicht auszuschließen, weil schon 1990 bei einer Sedimentuntersuchung an der Abwassereinleitstelle des Zementwerkes neben sehr viel Mineralöl auch PCB gefunden wurde.

Wir haben uns deshalb gefragt, ob man den hier im Stienitzsee geangelten Fisch inzwischen wieder ohne Bedenken essen kann?

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